Das alte Zollhaus

Österreich und Ungarn unterstanden zwar durch mehrere Jahrhunderte demselben Herrscher aus dem Hause Habsburg, stellten jedoch in vielen Punkten zwei von einander getrennte Staaten dar. So bestand beispielsweise zwischen ihnen zu manchen Zeiten eine besondere Zollgrenze, was allerdings vielfach von dem wechselnden Umfang des von den Türken besetzten Teiles Ungarns abhängig war, der gelegentlich einen so großen Umfang hatte, dass sich für den restlichen im österreichischen Besitz verbliebenen Teil die Errichtung einer eigenen Zollgrenze gegenüber Österreich nicht lohnte.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es aber eine solche Zollgrenze, die von österreichischen Zöllnern überwacht wurde, die im sogenannten „Zollhaus“ im „Unteren Markt“ ihren Sitz hatten. Es stand an der Stelle, wo die alte Karler Straße von der alten Günser Straße abzweigte, und wurde in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts abgerissen, als man die dort bis dahin nach rechts abzweigende Günser Straße begradigte, was die Beseitigung des gewissermaßen im Wege stehenden Zollhauses erforderlich machte. (Verschwundenes Kirchschlag, Dr. Bruno Schimetschek, im Mai 1998)

Das alte Zollhaus um 1920
So sieht es dort heute aus!